Mit welchem Krawattenknoten kann ich auffallen?
Benno Büchler, 29.03.2023
Wir sind mit den Krawattenknoten in der Elite angelangt. Diese Knoten zeigen Charakter und ziehen die Blicke aller auf sich.
Sie verlangen aber auch, dass du dir genug Zeit nimmst sie wirklich zu meistern. Du darfst ab hier keine halben Sachen mehr machen, sonst erkennt man es später.
Mit welchem Krawattenknoten kann ich auffallen?
Um wirklich aufzufallen mit einem Krawattenknoten muss er gross sein, eine spezielle Form aufweisen und man darf von Anblick auch etwas verwirrt werden. Der Knoten, der diese Anforderungen am besten erfüllt ist die Tulpe. Sie ist rund und sieht aus, als würde sie in ihrem Inneren einen weiteren kleinen Krawattenknoten beherbergen.
Tobe dich aus, such dir deine Favoriten und bereite dich darauf vor der heimliche Star auf Veranstaltungen zu werden.
Trinity Knoten
Der Trinity Knoten würde ich als ein Undercover-Exote beschreiben.
Auf den ersten Blick sieht er aus, als hättest du dir für einen Doppelten Windsor nicht besonders viel Mühe gegeben. Auf den zweiten jedoch fällt auf, dass es sich vielmehr um drei Schlaufen handeln, die ineinander greifen, wie bei einem kleinen Gordischen-Knoten.
- Leg das breite Ende zur Linken, mit der Spitze oben an der Gürtelschnalle
- Führe das schmale Ende über das breite Ende nach links
- Bring das schmale Ende von unten durch die Halsschlaufe nach oben
- Führe das schmale Ende nach unten links
- Führe es hinter dem breiten Ende nach rechts
- Führe es von oben durch die Halsschlaufe und nach unten links
- Führe es über das breite Ende nach rechts und von unten durch die Halsschlaufe
- Steck das schmale Ende durch die in Schritt 7 gebildete Schlaufe nach unten und halte alles locker
- Führe das schmale Ende hinter dem breiten Ende nach rechts
- Bring es nach vorne und durch die in Schritt 9 gebildete Schlaufe
- Ziehe vorsichtig fest und steck den Rest des schmalen Endes hinter die Halsschlaufe
- Stelle es je nach Bedarf ein.
Das Resultat ist ein voluminöser Knoten, der mit einem schmalen Hemdkragen am besten zur Geltung kommt. Ich würde dir eine einfarbige, Dünne Krawatte empfehlen, um diesen Knoten zu formen. Komplizierte Muster oder Farbkombinationen könnten die Komplexität deines Knotens kaschieren.
Die Tulpe
Die Tulpe ist, wie die Frühlingsblume, nach der sie benannt ist, ein feiner und eleganter Knoten, der dem Platz den er braucht durchaus gerecht wird. Ein Knoten der dezent bei einem Festlichen Anlass, aber auch, wenn du mutig bist, gut im Geschäftsleben getragen werden kann.
- Beginne mit dem breiten Ende auf deiner linken Seite
- Lege das schmale Ende über das Breite nach links
- Ziehe es durch die Halsschlaufe nach links
- Führe das schmale Ende unter dem Knoten durch, nach rechts.
- Ziehe es erneut durch die Halsschlaufe nach rechts.
- Führe es über den Knoten nach links
- Führe das schmale Ende erneut durch die Halsschlaufe nach rechts und stelle sicher, dass die Schlaufe schön locker ist.
- Ziehe es unter dem Knoten hindurch
- Führe das schmale Ende durch die vorbereitete Schlaufe auf der rechten Seite.
- Verstaue das Ende zwischen der Krawatte und dem Hemdkragen.
- Richte den Knoten, indem du ihn anziehst mit dem breiten Ende und mit deinen Zeigefingern in die Schlaufen greifst, um sie schön aufzustellen und zu formen.
Ich finde dieser Knoten sieht immer ein bisschen so aus, als ob sich ein klassischer Knoten ein kleines Dach gebaut hat.
Wenn du ihn mit einem Anzug und Veste tragen möchtest würde ich eine Seidenkrawatte empfehlen, da sie leicht zu Formen ist, aber nicht zu dick wirkt über deiner Brust.
Wijk Knoten
Angeblich wurde er von einer Künstlerin mit selbem Familiennamen erfunden.
Zu den grossen Vorteilen bei diesem Knoten gehören sicher die Form, da er eher länglich ist aber trotzdem ein stolzes Volumen bietet. Ausserdem verlängert er optisch den Hals.
Wenn du meine Blogs zum Thema Krawatten binden schon länger verfolgst wirst du gleich merken, dass der Wijk Knoten dem Prince Albert und dem Four-in-Hand sehr ähnlich sieht. Er ist die Logische Weiterentwicklung, bei der wir noch eine Schlaufe mehr machen.
- Beginne mit dem breiten Ende auf der rechten Seite.
- Überkreuze das schmale Ende mit dem breiten Ende nach links.
- Führe das breite Ende hinter dem schmalen Ende nach rechts.
- Überkreuze das breite Ende nach links über die Vorderseite.
- Führe es hinter dem schmalen Ende nach rechts.
- Überkreuze es nach links über die Vorderseite und halte es leicht unter der Umwicklung aus Schritt 4.
- Führe es hinter dem schmalen Ende nach rechts.
- Überkreuze es nach links über die Vorderseite und halte es leicht unter den Umwicklungen aus Schritt 4 und 6.
- Führe das breite Ende von unten durch die Halsschlaufe.
- Ziehe es durch alle drei Schlaufen auf der Vorderseite nach unten.
- Ziehe das breite Ende zum Anziehen nach unten und positioniere die ersten beiden Schlaufen unter der dritten.
Durch die schlanke, asymmetrische Form, kommt dieser Knoten am besten mit einem eng stehenden Kragen zur Geltung.
Er sieht ausserdem sehr gut aus, wenn du deiner Kreativität mit gemusterten und farbenfrohen Knoten freien Lauf lässt.
Cape Knot
Der Cape Knot (Cape Knoten auf Deutsch) hat seinen Namen tatsächlich weil er so aussieht, als hätte der Krawattenknoten ein kleines Cape am Rücken. Er ähnelt ausserdem sehr der Tulpe , unterscheidet sich aber in den letzten paar Zügen.
Die grosse Schwierigkeit bei diesem Knoten ist es, das schmale Ende der Krawatte hinter dem Langen zu verstecken. (dieser Hürde standen wir schon beim Kreuz-Knoten gegenüber)
- Platziere das breite Ende auf der rechten Seite
- Überkreuze das schmale Ende nach rechts
- Führe das schmale Ende durch die Halsschlaufe
- Bringe das schmale Ende auf die rechte Seite aus der Schlaufe
- Führe es hinter die Halsschlaufe nach links
- Führe es von oben durch die Halsschlaufe
- Bringe es nach links und dann nach rechts vor dem Knoten
- Führe es hinter und durch die Halsschlaufe auf der rechten Seite
- Führe es rechts über der Schlaufe nach unten
- Gehe entlang der Rückseite nach links, dann durch die große und dann durch die kleinere Schlaufe
- Ziehe es auf der Rückseite des breiten Endes runter und richte es aus
- Ziehe es enger zum Einstellen
Wie die Tulpe verlangt auch dieser Knoten nach einer eher dünnen Krawatte. Was den Hemdkragen anbelangt musst du entscheiden, wieviel Aufmerksamkeit du dem Knoten schenken möchtest, je breiter der Kragen desto unscheinbarer der Knoten.
Fishbone Knoten
Mit Abstand der komplexeste Knoten aus diesem Artikel, aber auch der mit dem grössten WOW-Effekt!
Benannt nach der Form von Fischgräten stehen auch bei diesem Knoten verwirrende Muster und Farben deinem Knoten etwas im Weg, damit deine Aufwände gewürdigt werden können würde ich dir empfehlen eine einfarbige Krawatte zu verwenden.
Sie muss ausserdem so lange sein wie möglich, damit du nach dem knüpfen noch genug Stoff hast, der bis zu deinem Gurt reichen kann.
- Beginne mit dem breiten Ende auf der linken Seite.
- Überkreuze das schmale Ende nach links.
- Führe das schmale Ende unter und durch die Halsschlaufe.
- Nimm es nach unten und nach links.
- Führe es hinter dem Knoten nach rechts.
- Führe es von vorne durch die Halsschlaufe nach links.
- Bring es von vorne durch die Halsschlaufe nach rechts.
- Wiederhole Punkt 6.
- Wiederhole Punkt 7.
- Ziehe das schmale Ende fest und verstaue es hinter dem Knoten.
- Anpassen, falls nötig.
Mit der Grösse dieses Knotens kommst du um ein Hemd mit einem breiten Kragen, oder direkt Haifisch, nicht herum.
Falls das breite Ende der Krawatte dennoch zu kurz ist und du es nicht noch länger machen kannst, ist es immer noch eine Option, eine Veste zu tragen, um das Malheur zu verstecken.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es zwar Herausforderungen beim Binden komplexer Krawattenknoten geben kann, aber das Erlernen dieser Knoten definitiv lohnenswert ist.
Mit Übung und Geduld wirst du bald in der Lage sein, jeden Knoten zu perfektionieren und ihn zu deinem eigenen Stil zu machen.
Trau dich und gebe nicht auf, denn das Endergebnis ist ein stilvolles und professionelles Aussehen, das du stolz präsentieren kannst.
Quelle Titelbild: Pexels | überarbeiteter Beitrag
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